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Frag doch den Linkshänder-Laden!

Was hat die Händigkeit mit dem Gehirn zu tun?

Ob jemand rechts- oder linkshändig ist, hängt eng mit der Struktur und Funktion des Gehirns zusammen. Die Hirnhälften steuern jeweils die gegenüberliegende Körperseite – aber es gibt noch mehr spannende Zusammenhänge.

Wie steuert das Gehirn die Hände?

Unser Gehirn ist in zwei Hälften – die linke und rechte Hemisphäre – unterteilt. Diese beiden Hirnhälften arbeiten zusammen, haben aber unterschiedliche Funktionen. Eine Besonderheit ist die sogenannte kontralaterale Steuerung: Die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite, die rechte Gehirnhälfte die linke.

Das bedeutet: Bei Linkshändern ist die rechte Gehirnhälfte motorisch aktiver, bei Rechtshändern die linke. Diese motorische Dominanz bestimmt unter anderem, mit welcher Hand jemand bevorzugt schreibt, isst oder arbeitet.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Händigkeit und Denken?

Ja, aber er ist nicht so einfach, wie es manchmal dargestellt wird. Die linke Gehirnhälfte ist bei den meisten Menschen – egal ob Rechts- oder Linkshänder – zuständig für Sprache, Logik und analytisches Denken. Die rechte Hemisphäre ist stärker in visuell-räumliches Denken und Kreativität eingebunden.

Manche Studien deuten darauf hin, dass Linkshänder etwas häufiger eine abweichende Hirnlateralität haben – z. B. eine sprachdominante rechte Hirnhälfte oder eine ausgeglichenere Nutzung beider Seiten (Bilateralität). Das kann Einfluss auf Denkstil und Lernverhalten haben, ist aber individuell verschieden.

Wie entsteht die Händigkeit im Gehirn?

Schon im Mutterleib zeigen Föten bevorzugte Handbewegungen. Die Entwicklung der Händigkeit hängt vermutlich mit der Asymmetrie bestimmter Hirnregionen zusammen – etwa im Motorcortex oder im Gyrus praecentralis, einem Bereich, der für Bewegungssteuerung zuständig ist. Auch genetische und hormonelle Faktoren spielen dabei eine Rolle.

Fazit

Die Händigkeit ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass unser Gehirn nicht symmetrisch arbeitet. Sie ist Ausdruck einer komplexen neurologischen Organisation, die bei jedem Menschen individuell ausgeprägt ist – mit spannenden Unterschieden zwischen Links- und Rechtshändern.


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